

Schwerpunkt
Care
Die obersten Ziele im
Wäschereimanagement sind es,
übertragbaren Krankheiten vorzubeugen,
Infektionen frühzeitig zu erkennen und
deren Verbreitung zu verhindern. Die seit
2005 gültige Richtlinie zur
Krankenhaushygiene und
Infektionsprävention für Alten- und
Pflegeeinrichtungen des RKI (Robert-Koch-
Institut) gibt Aufschluss darüber, wie
anfallende Wäsche im Seniorenheim zu
behandeln ist. Bewohnereigene Wäsche wie
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Wäscherei: Gewusst wie!
Oberbekleidung kann wie Privatwäsche
bearbeitet werden – es sei denn, es
besteht Verdacht auf eine
Infektionskrankheit oder die Infektion
ist bereits bestätigt. Die Wäsche muss
dann desinfizierend aufbereitet werden.
Bettwäsche gilt generell als
infektionsverdächtig, daher muss
immer ein desinfizierendes
Waschverfahren gewählt werden. Was
heißt das für den Waschmitteleinsatz?
Vier Faktoren sind wichtig: Temperatur,
Waschmittelkonzentration,
Flottenverhältnis und Einwirkzeit.
Für die routinemäßige Desinfektion
(infektionsverdächtige Wäsche) muss
ein VAH-gelistetes Verfahren (Verbund
angewandter Hygiene) angewendet
werden, im Infektionsfall ist ein RKI-
gelistetes Verfahren gefordert.
Grundsätzlich muss Heimwäsche direkt
vor Ort in geeignete
Sammelbehältnisse abgeworfen
werden. Eine nachträgliche Sortierung
in der Wäscherei darf nicht erfolgen.
Um Top Waschergebnisse zu erzielen,
ist die Vorbereitung ein wichtiger
Faktor für saubere und hygienische
Wäsche. Die Vorbereitung beginnt mit
dem richtigen Sortieren. Weißwäsche
wird nach Verschmutzungsgrad –
leicht, normal, stark verschmutzt –
sortiert. Buntwäsche nach hellen,
mittleren und dunkleren Farben.
Wäscheteile aus Wolle, Mischgewebe,
Küchen- und Blutwäsche und
Reinigungstextilien sind grundsätzlich
separat zu waschen. Erst eine
Wäschesortierung macht individuelle
Verfahren möglich, verhindert Schäden
und erhöht die Wascheffizienz.
Infektiöse Wäsche muss zudem
gekennzeichnet in reißfesten, keimdichten
Säcken angeliefert werden. Da sich
hierunter auch Bewohnerwäsche befindet,
ist ein Verfahren zu wählen, das bereits ab
40° C desinfiziert. Des Weiteren ist zu
beachten, dass Schmutzwäsche nicht zu
lange lagert, da alte Flecken hartnäckiger
und schwerer zu entfernen sind. Feuchte
Wäsche wie Handtücher sollte sofort
gewaschen oder zunächst getrocknet
werden. Reißverschlüsse geschlossen und
Bettbezüge zugeknöpft werden. Bei
schwierigen Flecken ist eine Vorbehandlung
der Verschmutzungen erforderlich. Bei
hartnäckigen Flecken kann ebenfalls eine
Wiederaufbereitung erforderlich sein. Für
den Schutz von Bewohnern und
Mitarbeitern sorgt ein reibungsloser Ablauf
unter Beachtung aller hygienerelevanten
Punkte. In der Wäscherei müssen
Bedingungen zur Trennung von reiner und
unreiner Seite erfüllt werden. Rasant
steigende Strom- und Wasser-/
Abwasserkosten tragen zusätzlich bis zu 20
% zum Kostenaufkommen in einer
Altenheimwäscherei bei. Um hier Kosten zu
optimieren, sind nicht nur die eingesetzten
Waschmittel zu berücksichtigen, sondern
sämtliche Prozesse zu analysieren.